Stadtbezirksrat stimmt für Ausbau der Geibelstraße

  • Veröffentlicht am: 19. Juni 2022 - 21:50

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Foto: GeorgDerReisende unter CC BY-SA 4.0
Foto: GeorgDerReisende unter CC BY-SA 4.0

Die Geibelstraße ist die zentrale Lebensader im Herzen von Hannovers Südstadt. Sie verbindet den Maschsee im Osten mit dem Geibelplatz im Westen. Auf 1,4 Kilometern kreuzt sie die geschäftige Hildesheimer Straße und den Stephansplatz mit einem der schönsten Märkte der Stadt. Der denkmalgeschützte Gebäudebestand beherbergt Einzelhandel und Gastronomie ebenso wie viele Mietswohnungen, zu den Anliegern gehören das Margot-Engelke-Zentrum und das Winnicott-Institut, eine Ausbildungseinrichtung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen.

2018 begannen die Planungen für eine Grundsanierung. Es folgte ein dreistufiger Beteiligungsprozess mit jeweils mehreren hundert Teilnehmenden. Vor seiner Beschlussfassung hatte der Stadtbezirksrat am 18. Mai 2022 eine Anhörung von Sachverständigen anberaumt. Stellungnahmen kamen vom Bürgerbüro Stadtentwicklung Hannover e. V., Prof. Dipl.-Ing. Christian Werthmann von der Leibniz Universität Hannover, dem ADAC, der Bürgerinitiative Umweltschutz e. V. (BIU), dem ADFC Region Hannover e. V., dem Seniorenbeirat, Fuss e. V., der Vertretung der Marktbeschicker, der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe und dem Wirtschaftsforum Südstadt e. V. Die Sitzung wurde von vielen Bewohner:innen der Südstadt mit ihren Fragen und Anregungen bereichert.

Nicht zuletzt auf dieser Grundlage wurden in der Sitzung am 15. Juni zahlreiche Änderungsanträge eingebracht. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen legte dabei besonderen Wert auf die Aufenthaltsqualität der Geibelstraße, Aspekte der Klimaverträglichkeit und ein zukünftig verändertes Mobilitätsverhalten, dem die baulichen Maßnahmen Rechnung tragen müssten. Dazu zählen die Berücksichtigung des Schwammstadt-Prinzips, das unterirdischen Retentionsraum für Niederschlagswässer schafft, die Einrichtung von Rundum-Grün an der Kreuzung Sallstr./Geibelstr. und ggf. an der Kreuzung Hildesheimer Str./Geibelstr., die Sperrung der Geibelstraße für den motorisierten Verkehr in Richtung Geibelplatz durch einen Modalfilter und die Prüfung der Einrichtung einer Spielstraße ab der Jordanstraße, die Schaffung von Schnelllade-Infrastruktur für E-Autos, der Verzicht auf die Fällung von Bäumen, die Einrichtung von Parkplätzen für Carsharing-Angebote und von zusätzlichen Sitzinseln am Margot-Engelke-Zentrum.

Sämtliche Änderungsanträge wurden mit zumeist über die Stimmen der Koalition von Bündnis 90/Die Grünen hinausgehenden großen Mehrheiten angenommen. Die abschließende Zustimmung zur Hauptdrucksache erfolgte einstimmig. Der Grüne Bezirksbürgermeister Ekkehard Meese dankte dem Gremium und allen Beteiligten für ihr großes Engagement: "Eine Straßenumgestaltung von solcher Dimensionierung kommt höchstens alle 50 bis 60 Jahre vor. Daher war es eine enorme Herausforderung und Chance für den Bezirksrat, sich mit den Planungen intensiv und mit viel zusätzlichem Sachverstand zu beschäftigen. Die vorgesehenen Änderungen weisen über den Tag in die Zukunft hinaus, auch wenn noch mehr Mut möglich gewesen wäre."

Oliver Kluck, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Südstadt-Bult, äußerte sich ebenfalls zufrieden: "Nach einem intensiven und wertvollen Prozess mit Bürger*innenbeteilung und Anhörung von Sachverständigen im Bezirksrat haben wir die Drucksache zum Umbau Geibelstraße durch unsere Änderungsanträge ergänzt, da uns in der Vorlage der Verwaltung die Maßnahmen gegen die Klimaerhitzung nicht ausreichend erschienen."

Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von geplanten 9 Mio. Euro und wird in mehreren Abschnitten erfolgen. Mit den ersten Bauarbeiten soll 2023 begonnen werden.

Ausführliche Informationen finden sich im Sitzungsmanagement der Landeshauptstadt Hannover:

https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/0687-2022

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