Kinderfreundlichkeit auf dem Prüfstand

  • Veröffentlicht am: 14. Januar 2006 - 23:09

Südstädter Grüne fordern schnellstmöglichen Umbau des Kreisels am Bertha-von-Suttner-Platz im Sinne der Vorschläge des Verkehrsforums und der Verkehrssicherheit aus Sicht der Kinder

Es gab einmal das Verkehrsforum Südstadt, das sich auch mit dem Kreisel am Bertha-von-Suttner-Platz befasste und im Jahre 1999 einen Vorschlag zum Umbau abgab. Dieser Plan berücksichtigte die Verkehrssicherheit der Kinder, die auch unbegleitet aus allen Richtungen zum Spielplatz streben, und außerdem ihren möglichst sicheren Schulweg zur Peter-Petersen-Schule. Laut diesem Vorschlag wären 18 neue Parkplätze entstanden. Außerdem ging dieser Plan behutsam mit dem städtebaulichen Gesamtbild Bertha-von-Suttner-Platz um, indem eine Grünverbindung integriert wurde, berücksichtigte also verschiedene Belange in einer gelungenen Umbauvariante: Teilung des Kreisverkehrs, so dass nur jeweils drei Straßen miteinander verbunden bleiben: auf der östlichen Seite die beiden Straßenäste des Bertha-von-Suttner-Platzes mit der Straße An der Questenhorst und auf der westlichen Seite die Straßen An der Tiefenriede, Stüve- und Böhmerstraße. Durch eine Verringerung der Fahrbahnbreiten würde in der Mitte ein Aufenthaltsraum mit Pflanzungen und Bänken geschaffen. Eine Furt für Fahrradverkehr und Rettungsfahrzeuge (durch umlegbare Metallpfosten gesichert) ermöglichte eine Querung des Platzes.

Im April 2005 stimmte der Bezirksrat Südstadt-Bult einem Umbau des Kreisels gemäß den Vorstellungen des Verkehrsforums Südstadt mehrheitlich zu (14 Stimmen dafür, keine dagegen, sechs Enthaltungen).

Während der Bezirksratssitzung am 19. Oktober beschloss nun jedoch die Mehrheit (Bündnis 90/Die Grünen stimmten dagegen), dass die vorübergehend angelegten Parkplätze (bis auf zwei an der Ost- und Westseite = ebenfalls 18 Parkstände) bis zu einer Neugestaltung des Platzes erhalten bleiben sollen. Nun ist zu hoffen, dass auf Ratsebene eine Lösung gefunden wird, die den Umbau im Sinne der Planungen des Verkehrsforums Südstadt beschleunigt. Bis dahin (siehe Foto, aufgenommen aus dem Blickwinkel eines Kindes) ist die Unübersichtlichkeit durch falsch parkende Kfz und die nunmehr auch im Kreisel abgestellten Fahrzeuge stärker denn je gegeben.

JANUN e. V., das Jugendumwelt-Netzwerk, beteiligte Schülerinnen und Schüler der Peter-Petersen-Schule an einem Projekt zur Schulwegsicherung; die Präsentation der Ergebnisse zum Thema Gefahrenpunkte und Problemstellen auf den Schulwegen im Einzugsgebiet der Peter-Petersen-Schule in der Südstadt fand im Frühsommer dieses Jahres statt (also vor der jetzigen Situation mit markierten Parkplätzen im Kreisel). Auszug aus der Dokumentation zur Situation am Bertha-von-Suttner-Platz:

"Hier führt der Schulweg sehr vieler Schülerinnen und Schüler der Peter-Petersen-Schule entlang. Die Mädchen und Jungen beurteilten den Bertha-von-Suttner-Platz als sehr unübersichtlich. Die Autos parken bis nah an die Straßeneinmündungen und verdecken die Sicht auf den fließenden Verkehr. Falsch parkende Fahrzeuge verstärken das Problem noch zusätzlich. So parkte an den Erkundungstagen ein Auto auf der Kreiselmitte und versperrte somit gänzlich die Übersicht über den Kreisverkehr. Die Kinder wünschen sich 'Zebrastreifen' über die einmündenden Straßen: Stüvestraße, Böhmerstraße, An der Tiefenriede, An der Questenhorst und Bertha-von-Suttner-Straße oder einen Polizisten, der den Verkehr regeln soll. Die Verkehrssituation am Kreisel des Bertha-von-Suttner-Platzes wurde von fast allen Kindern als Hauptgefahrenstelle auf ihrem Schulweg genannt."

Die Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Waltraud Tegtmeyer (Telefon 881256, Telefax 881281, E-Mail WaltraudTegtmeyer@T-Online.de) würde sich über lebhafte Reaktionen zu diesem Artikel freuen.