Bundespolitik "erfahren" - Grüne sind unterwegs mit Silke Stokar

  • Veröffentlicht am: 6. September 2005 - 14:33

Grüne und interessierte Bürger haben in einer Radrundfahrt erkundet, wo in der Südstadt grüne Politik sichtbar wird

Am Samstag, 3. September 2005, trafen sich Grüne und interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtbezirk Südstadt-Bult mit der Direktkandidatin für den deutschen Bundestag Silke Stokar zu einer Fahrrad-Rundfahrt durch den Stadtbezirk.

Das Velo-Taxi, das uns begleiten wird, erregt Aufmerksamkeit, und es ergeben sich auch anregende Gespräche mit dem Fahrer.

Als erste Station wird der nach Passivhausstandard modernisierte Altbau in der Großen Barlinge angesteuert.

Kurz vorher - am so genannten Schmuckplatz in der Sallstraße - berichtet der Stadtteilgruppensprecher Benjamin Krämer über den erfolgreichen Umbau dieses Altbaus, und Silke Stokar erläutert die wichtigen Weichen, die mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gestellt wur-den. Wie wird es nach der Wahl weitergehen? Zurück zur Priorität für Atomstrom? In diesem Falle dürfte Gorleben zur Entsorgung des strahlenden Mülls wohl eine erhebliche Rolle spielen. Die energetische Sanierung von Gebäuden stellt dagegen eine große Chance für die Zukunft dar, sowohl für die Einsparung des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid als auch für den wirtschaftlichen Erfolg handwerklicher Unternehmen.

Dann fuhren wir weiter zur Eisfabrik, einem inzwischen etablierten Zentrum für alternative Kulturarbeit in der Südstadt.

Silke Stokar erzählte von den Besetzungsaktivitäten in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und betonte den Ansatz der freien Stadtteilkultur, dies als Pendant (nicht Gegensatz) zu anderen kulturellen Aktivitäten.

Nun führte uns der Weg in die Stolzestraße zum Hofladen ArtGerecht. Silke Stokar sprach an dieser Stelle über artgerechte Tierhaltung, Produkte aus der Region, "Gen-Food" und den Stellenwert des Verbraucherschutzes. Da wird sich wohl bei einer eventuellen Regierung Merkel Entscheidendes zum Negativen hin ändern.

Weiter fuhren wir zum Südbahnhofgelände. Hier berichtete Waltraud Tegtmeyer, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksrat Südstadt-Bult, über die Planungen.

Danach hielten wir vor der Gustav-Stresemann-Realschule, auf deren Dach eine "Bürger-Solaranlage" installiert ist.

Wer kein eigenes Dach hat, um diese Form der Energiegewinnung zu realisieren, kann hier einsteigen. Bisher wurden 125 Anteile gezeichnet. Es ergaben sich lebhafte Diskussionen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dieser kleinen Radtour mit Silke Stokar.

Eleni Mourmouri, Ratsfrau und u. a. Vorsitzende des Schulausschusses, erläutert dort auch die Angebote zur Ganztagsbetreuung an Schulen.

Silke Stokar weist auf die Kulturhoheit der Länder hin. Der Bund könne hier nur gewisse Rahmenbedingungen durch Gewährung finanzieller Mittel setzen; die Ausgestaltung sei Sache der Länder. Das Förderprogramm des Bundes für Ganztagsschulen konnte also nur im Vertrauen darauf verabschiedet werden, dass die Länder die Mittel sinnvoll einsetzen. Die Ganztagsbetreuung in Deutschland konnte erheblich ausgebaut werden, insbesondere in Niedersachsen ergeben sich aber Zweifel an der gerechten Verteilung der Mittel durch das Kultusministerium. Es entspinnt sich eine lebhafte Diskussion über die Bildungspolitik.

Anschließend fuhren wir zurück zu unserem Treffpunkt, dem Sallplatz, und tranken mit Silke Stokar zum Abschluss noch einen Kaffee.

Eine rundum gelungene Veranstaltung!