Alte Baumriesen in der Südstadt gefährdet

  • Veröffentlicht am: 28. Januar 2006 - 23:51

Die grüne Fraktion im Bezirksrat Südstadt-Bult setzt einen Antrag durch, der verhindern soll, dass die alten Bäume auf dem Gelände des bisherigen Umspannwerkes bei einer Neubebauung weichen müssen

Während der Sitzung des Bezirksrates Südstadt-Bult stand ein Beschluss zur Drucksache 2028/2005 auf der Tagesordnung: 182. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover, Bereich Bult/Lindemannallee.

Zum Hintergrund: An der Lindemannallee errichtete die Stadtwerke Hannover AG ein neues Umspannwerk (kurz hinter der Bahnunterführung), das die bisherige Anlage (im rückwärtigen Bereich beim Durchgang zum Reiterhof gelegen) ersetzen wird.

Schauen Sie sich das bisherige Umspannwerk einmal an: Hier handelt es sich um ein unansehnliches Bauwerk, das aber kaum auszumachen ist, denn große Bäume, Büsche und Hecken begrünen die Anlage. Die alten Bäume mit ihren mächtigen Baumkronen schirmen die Blicke ab und prägen das Bild.

Um diese Bäume geht es. Durch die Änderung des Flächennutzungsplans soll die Ansiedlung eines Discounters mit ca. 1 100 qm Verkaufsfläche ermöglicht werden. Zu diesem Zweck wird das bisherige Umspannwerk abgerissen und Leitungen aus dem Boden entfernt.

Nun könnte angenommen werden, dass sich - dies auch insbesondere angesichts der Größe des Grundstückes - jeder Investor über alten Baumbestand freut, der doch gerade einem im Regelfalle nüchternen Zweckbau wie einem Discountermarkt ein ansprechendes und unverwechselbares Aussehen verleiht. Hier sind jedoch erhebliche Zweifel angebracht.

Steht für die Bauverwaltung der Stadt Hannover bereits fest, dass die Bäume fallen müssen? Auf Seite 10 der Drucksache ist zu lesen, dass bei Nichtdurchführung der Planung der vorhandene Baumbestand erhalten bliebe. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Bäume fallen werden.

Damit ist die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtbezirksrat Südstadt-Bult nicht einverstanden und brachte während der Bezirksratssitzung im November einen Änderungsantrag ein, der eben dies verhindern soll. Hier hat sich nicht das Grundstück den - bereits vorliegenden? - (Kahlschlag-)Plänen des Investors anzupassen, sondern die Pläne sollen sich an den Gegebenheiten des Grundstücks orientieren, und dazu gehört der Erhalt der alten Bäume.

Mit Hilfe der Stimmen aus CDU und FDP - die SPD-Fraktion stimmte gegen diese frühzeitige Festlegung auf Erhalt der Bäume - konnte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Mehrheit im Bezirksrat erreichen.

Auf Wunsch senden wir Ihnen gern die Drucksache zur Änderung des Flächennutzungsplans. Wenden Sie sich bitte an die Fraktionsvorsitzende Waltraud Tegtmeyer (Telefon 881256, Telefax 881281, E-Mail WaltraudTegtmeyer@T-Online.de).